Schritt für Schritt zum Glück
SCHÖMBERG – Schritt für Schritt zum Glück – unter diesem Motto arbeiten Schömberger Bürger, Gemeinderäte und Verwaltungsmitarbeiter intensiv am Leitbild der Glücksgemeinde. Erstmals tagte am 29. Oktober die Steuerungsgruppe, welche die Ergebnisse der Klausurtagung mit den Glücksforschern Ernst Fritz-Schubert aus Heidelberg und dem Osnabrücker Professor Dr. Hirata mit Leben erfüllen soll. Nach weiteren Treffen im November und Dezember will das Team die Ergebnisse zum Neujahrsempfang am 12. Januar 2013 den Bürgern vorstellen.
Auf die zentrale Frage, was es braucht, damit man als Bürger oder Gast Glück in Schömberg empfinden kann, fanden sich bei der Auftaktklausur im September drei Antworten, nämlich Freiheit, Sicherheit und Sinn. Die Idee, das Leitbild oder Zukunftskonzept über die drei Eckpunkte Freiheit (beteiligen, bewirken, bewältigen), Sinn (beachten, besinnen, bewahren), Sicherheit (bilden, betreuen, beschützen) zu fassen, stammte von Glücksforscher Fritz-Schubert. „Glück oder Lebensfreude stellt sich ein, wenn ich in meinem Handeln das Gefühl von Wirksamkeit habe, andere beteiligen kann oder das Gefühl habe, beachtet zu werden“, erläuterte er. Die Teilnehmer erörterten in Kleingruppen, was unter diesen Aspekten getan werden muss, damit sich Glück beim Bürger und Gast einstellt.
So warb die Sicherheits-Gruppe dafür, Grundlagen für lebenslanges Lernen zu schaffen, Natur zu bewahren und erlebbar zu machen und als Gemeinde eine bedarfsgerechte Betreuung in allen Lebenslagen zu bieten. Wie das konkret aussehen könnte, erörterte die Steuerungsgruppe Ende Oktober. Natur bewahren heiße beispielsweise, Schömbergs Heilklima zu schützen und aktiv regenerative Energien zu fördern. Zum lebenslangen Lernen zählten konkret spezifische Konzepte für unterschiedliche Altersgruppen und ein Fortbildungsangebot mit Schwerpunkt auf kreativer Lebensgestaltung und Glück. Zudem gelte es, den Schulstandort Schömberg als weiterführende Schule zu erhalten.
In den nächsten Treffen werden die formulierten Ziele der Freiheitsgruppe und die der Sinn-Gruppe konkretisiert. Die Freiheits-Gruppe bewertete in der Klausurtagung vor allem das Leben in der Gemeinschaft als hohes Gut. Sie will Ältere aus der Einsamkeit holen, mehr Bürgerbeteiligung ermöglichen und den Bürgern Verantwortung übertragen. Die Sinn-Gruppe schließlich will sich besinnen – auf Werte, aufs Heil und vor allem auf die Mitmenschen. Das Gegenüber Wert schätzen und Werte wie die Natur zu bewahren, lautete ihr Credo.
Damit finden sich auch einige Ergebnisse einer Bürgerbefragung im Leitbild wieder. Diese hatten unter anderem Heimatverbundenheit, Naturliebe, Familie und Verbundenheit zu den Menschen als wichtig in ihrem Leben bezeichnet. Wenn alle Punkte ausgearbeitet sind, werden sie den Bürgern zur Diskussion gestellt. Für den Moderator und Prozessbegleiter Ernst Fritz-Schubert gleicht die Erstellung des Leitbilds dem Lösen eines 10.000 Teile-Puzzles. „Erst werden die Ecken gesetzt, dann die Ränder definiert und zum Schluss der Inhalt gefüllt. Dabei trägt jeder Bürger ein Puzzlestück zum Glück bei. „Vereinzelte Glückgefühle stellen sich freilich schon bei der Arbeit am Leitbild ein: die positive Atmosphäre, die gehaltvollen Diskussionen und den wertschätzende Umgang loben alle Beteiligten.
Hintergrund Schömberg
Die 1176 erstmals urkundlich erwähnte Schwarzwaldgemeinde Schömberg zählt zum Landkreis Calw, hat 8.520 Einwohner und besteht aus den fünf Teilorten Schömberg, Bieselsberg, Langenbrand, Oberlengenhardt und Schwarzenberg. Schömberg umfasst eine Fläche von 3.722 ha, ist ein heilklimatischer Kurort und ein wichtiges Dienstleistungszentrum zwischen Enz und Nagold. Dementsprechend sind Dienstleistungen neben Tourismus und Gewerbe ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Bettina Mettler ist seit 2007 Bürgermeisterin der Gemeinde. Weitere Infos: www.schoemberg.de; www.gluecksgemeinde-schoemberg.de.